Die Reggio-Pädagogik
"Wenn das Auge über die Mauer springt …“
Fast jeder pädagogische Ansatz enthält einzelne Aspekte, die unsere Arbeit prägen und mit in die Praxis einfließen.
Am meisten überzeugt und begeistert hat uns jedoch ganz klar die
Reggio-Pädagogik
an die wir uns anlehnen möchten.
Die Reggio-Pädagogik ist der Name eines elementar-pädagogischen Ansatzes, der in der norditalienischen Stadt Reggio Emilia für die Krippen und Kindergärten in kommunaler Trägerschaft entwickelt wurde.
Seit den 1980ger Jahren verbreitet sich die Reggio-Pädagogik weltweit.
Sie will Kinder motivieren und befähigen, „über die Mauer zu springen“, das heißt, hinter das Alltägliche, das Banale, das Selbstverständliche zu blicken und sich auf Neues und Unbekanntes einzulassen. Nach Loris Malaguzzi, Mitbegründer der Reggio-Pädagogik, soll die Kindertagesstätte nicht didaktisch aufbereitetes Wissen vermitteln, sondern Kinder sollen forschend und prüfend ihr eigenes Wissen erwerben, „dem Eindruck Ausdruck verleihen können“.
Malaguzzi verwendet die Metapher der „100 Sprachen“. Ein Kind verfügt über 100 Ausdrucksformen. Aufgabe der pädagogischen Fachkraft ist es, diese wahrzunehmen und zugleich durch die Raumgestaltung und das Materialangebot die Voraussetzung zu schaffen, sich auf vielfältigste Weise auszuprobieren und auszudrücken.
Schon im Nestbereich können unsere Kinder von daher beispielsweise Erfahrungen mit Ton, Graphit, Spiegelungen, Lichtprojektionen, usw. machen.
Bei allen Aktivitäten steht immer der Prozess im Vordergrund, nicht das Produkt.
Zentrale Voraussetzung für eine konstruktive Unterstützung der Kinder ist die Fähigkeit der ErzieherIn, kindliche Aussagen wertzuschätzen und die Fähigkeit zu staunen über die Phänomene der Welt, aber auch über die Art, wie Kinder sich diese erklären.
Reggianische Einrichtungen sehen sich immer im Kontext von Eltern, Träger und Öffentlichkeit und als offener Begegnungsort.
In diesem Sinne möchten wir uns gemeinsam auf Entdeckungsreise begeben und „das Auge über die Mauer springen lassen …“