Tiergestützte Pädagogik
Unter tiergestützter Pädagogik werden alle Maßnahmen verstanden, die einen positiven Effekt auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen haben und zwar durch das Zusammenarbeiten mit einem Tier.
Unser Weg hin zur tiergestützten Pädagogik begann zunächst mit mehreren Fachkräften, die über eine ausgeprägte Tierliebe verfügen und die Kinder mit ihrer Leidenschaft angesteckt haben.
Immer wieder flossen Themen mit Tieren für einen begrenzten Zeitraum in unsere Arbeit ein. Ob es die Aufzucht von Raupen war, die Beobachtung von Spinnen in einem Terrarium oder der Regenwurm auf dem Außengelände – Tiere spielten in und um unser Haus schon immer eine große Rolle.
Gemeinsam mit den Kindern wurde 2020 ein Aquarium eingerichtet, das vor allem für unsere Jüngsten zum festen Ankerplatz geworden ist.
Die Begeisterung und Ausdauer bei der Pflege und Versorgung der Fische, sowie die Beobachtung der positiven Auswirkungen auf die Kinder hat uns dazu inspiriert, weiter in das Konzept der tiergestützten Pädagogik einzutauchen und uns umfassendes Fachwissen anzueignen,
Mittlerweile zählen zwei griechische Landschildkröten und eine Bartagame zu unseren dauerhaften Mitbewohnern und ein Terrarium für die Aufnahme von Achatschnecken steht schon bereit.
Die Kinder kümmern sich liebevoll und fürsorglich um alle Tiere, helfen bei der Zubereitung der Mahlzeiten und der Pflege mit und sind mittlerweile Experten in Sachen Tier-Bedürfnisse und artgerechte Haltung.
Nicht nur unsere tierbegeisterten Fachkräfte sind glücklich über diese Entwicklung, sondern vor allem die Kinder selber profitieren sichtbar vom Zusammenleben mit „ihren“ Tieren.
Es ist wissenschaftlich erwiesen und wird von unseren täglichen Beobachtungen untermauert, dass die tiergestützte Pädagogik folgende Kompetenzerwerbe fördert:
Verantwortungsbewusstsein
Die Kinder lernen Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.
Dies ist auch wichtig für die Entwicklung von
Verantwortungsbewusstsein und Entscheidungskompetenz im Alltag.
Selbstwertgefühl
Ein Tier geht unvoreingenommen auf ein Kind zu.
Das Kind erfährt, dass es genau so angenommen wird, wie es ist.
Die Überwindung eventueller Berührungsängste stärkt das Selbstbewusstsein.
Sozialverhalten
Die sozialen Kompetenzen der Kinder werden gestärkt,
weil sie nicht unbedacht oder grob mit einem Tier umgehen dürfen.
Das Tier zeigt dann sofort eine klare Reaktion.
Der Gruppenzusammenhalt wird gestärkt,
da die Kinder sich die Tiere teilen.
Sie sind gemeinsam verantwortlich und
unterstützen sich gegenseitig bei der Versorgung der Tiere.
Kognition
Die Kinder zeigen Interesse und informieren sich über die Tiere.
Sie erweitern so ihre Sachkompetenz und ihren Wortschatz.
Durch die Beobachtung der Tiere werden Ausdauer und Konzentration geschult.
Motorik
Die Kinder müssen ihre Motorik bewusst koordinieren,
wenn sie das Tier streicheln, hochnehmen oder füttern möchten.
Sie müssen behutsam vorgehen.
Regelverständnis
Der Umgang mit einem Tier erfordert die Festlegung von Regeln.
Die Kinder lernen, diese Regeln zu verstehen und einzuhalten.